Wer hätte das gedacht? Es ist noch nicht lange her, da folgte eine Lobesrede der anderen beim großen „Jubiläum“! Aber wir wissen es ja besser, heute wird gelobt und morgen ist alles vergessen.
Als wahrscheinlich letztes westliches Land haben wir mit vielen Jahren Verspätung nun auch den Bedarf einer „Berufsarmee“ entdeckt. Machen die in Afghanistan gefallenen Kameraden nun unmissverständlich deutlich, dass Theorie und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen? Welche
Anstrengung bedeutete es, die Wortwahl von „getötet“ in „gefallen“ zu ändern?
Wann erkennt man, dass die Bundeswehr kein Technisches Hilfswerk ist und plant endlich ihre Unterstützung der Polizei bei nationalen Katastrophen ein, denn wir haben weder eine „militärisch“ organisierte Gendarmerie wie die Franzosen, noch eine effektive Nationalgarde wie die Amerikaner?
Im Laufe unserer Dienstzeit haben wir schon viel gesehen und wohl auch oft den Kopf geschüttelt, aber
gut war manches nur in der Theorie.
„Früher“ war ich ärgerlich wenn ältere Menschen sagten: „Daran können wir nichts ändern“. Inzwischen
muss ich leider einsehen, dass auch wir nun kaum etwas ändern können.
Den Angehörigen der FlaRakGrp 22 wünsche ich alles Gute für die ungewisse Zukunft. Als Ehemaliger des aufgelösten FlaRak Btl 22 hat man auf dem Gebiet ja leider auch schon Erfahrungen sammeln müssen.
Vielleicht löst man bald die gesamte Bw auf und bezahlt Schutzgeld an potentielle Bedroher.
Ich grüße alle Kameraden und Ehemalige.
Hasso Juli